Aeschenvorstadt 1
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Aeschenvorstadt 1, Basel | 2011-2015
Der ehemalige Hauptsitz des Schweizerischen Bankvereins wurde 1900 im neoklassizistischen Stil erstellt und mit zwei Quertrakten am Aeschenvorstadt und St. Alban Graben zwischen 1930 und 1950 erweitert. Ein Grossbrand Ende 1978 zerstörte das Gebäude bis auf die strassenseitigen Raumschichten fast vollständig. Mit dem Wiederaufbau 1984 wurde die innere Struktur stark verunklärt. Die markante städtebauliche Präsenz des Gebäudes zum Strassenraum und der repräsentative Haupteingang an der Kreuzung Aeschenvorstadt – St. Alban Graben fanden in der ambivalenten inneren Raumstruktur von 1984 keine Entsprechung mehr. Das Projekt für die Filiale konzentriert sich daher auf die Stärkung der bereits existierenden Qualitäten des Ortes und der Bausubstanz sowie die Konsolidierung der inneren Struktur. Durch die Reaktivierung der Raumsequenz vom Haupteingang über Vestibül und Vorhalle zur Haupthalle wird die Hauptadresse der Bank an der Kreuzung gestärkt. Teil dieser Sequenz ist die neue, grosszügige Kundentreppe in der Eingangsachse auf der ganzen Breite der Vorhalle. Die zentrale und weitläufige Bankhalle wird auch für vielfältige Events genutzt und die Präsenz der Bank damit unterstützt. Die 24-Stundenzone integriert sich in die Bankfiliale und ist gleichzeitig entlang der historischen Raumgrenze räumlich klar abgesetzt. Die Aussenfassade wird über die ganze Gebäudelänge freigespielt und bis zum Vestibül erweitert. Eine elegante Drittnutzung wertet diese passagenartige Verbindung auf. Die historischen Kundenräume werden in den oberen Geschossen entlang der Strassenfassaden sanft erneuert und die verbleibenden historischen Details im ursprünglichen Kontext freigespielt. Durch die Umgestaltung von allen Einbauten befreit erhalten die Bürozonen der Obergeschosse eine neue räumliche und funktionale Klarheit. Die Nebenfunktionen wie Teeküche, Nasszellen und Technikräume sind in den zwei seitlichen Raumschichten zu Servicezonen zusammengefasst. Die Fronten verleihen den Servicezonen mit einer weissen Hochglanzverkleidung einem möbelhaften Charakter und erweitern optisch den Raum. Teil der Gesamtsanierung ist die Erneuerung der kompletten Gebäudetechnik, ebenso die erdbebensichere Ertüchtigung des Tragwerks und die Umgestaltung des Kundenparkings.
Daten
Aeschenvorstadt 1, Basel | 2008-2015
Auftraggeber:
Schweizerische Grossbank
Totalunternehmer:
Allreal Generalunternehmung
Wettbewerb, Projekt / Realisierung:
2011-2012 / 2013-2015
Programm:
Kundenhalle
24-Stundenzone
Büroräume
Pausenraum
Parking
Kenndaten (SIA):
Geschossflächen: 33'800 m2
Grundstücksfläche: 4'440 m2
Gebäudevolumen: 131'000 m3
Bauzeit: 22 Monate